Nervlateralisation: Wie der Knochenaufbau bei komplexen Implantationen gelingt
Die moderne Zahnmedizin bietet heute Lösungen für komplexe Fälle, in denen Zahnimplantate trotz schwieriger Voraussetzungen erfolgreich gesetzt werden können. Besonders herausfordernd ist die Implantation im Unterkiefer bei fortgeschrittenem Knochenabbau, da der empfindliche Unterkiefernerv (Nervus alveolaris inferior) gefährdet ist. Eine Verletzung dieses Nervs kann zu Taubheitsgefühlen führen. Um dies zu vermeiden, kommt die Technik der Nervlateralisation zum Einsatz. Dabei wird der Nerv vorsichtig zur Seite verlagert, sodass ein sicherer Knochenaufbau und die stabile Verankerung des Implantats möglich sind.
Was ist Nervlateralisation?
Bei der Nervlateralisation handelt es sich um einen präzisen chirurgischen Eingriff, bei dem der Unterkiefernerv behutsam zur Seite verlagert wird, um Platz für ein Zahnimplantat zu schaffen. Dieser komplexe Prozess erfordert ein hohes Maß an Fachwissen und Fingerspitzengefühl, da der Nerv weder beschädigt noch überdehnt werden darf. Nach der erfolgreichen Verlagerung des Nervs kann das Implantat sicher im neu geschaffenen Knochenbereich eingesetzt werden, ohne die empfindlichen Nervenstrukturen zu beeinträchtigen. So wird auch in schwierigen Fällen eine stabile und funktionale Implantatversorgung ermöglicht.
Knochenaufbau bei komplexen Implantationen
Oftmals ist der vorhandene Kieferknochen nicht ausreichend, um ein Implantat stabil zu verankern. In solchen Fällen wird ein Knochenaufbau (Augmentation) notwendig. Dabei kann körpereigenes Knochenmaterial oder ein Knochenersatzmaterial verwendet werden, um das Kieferknochenvolumen zu erhöhen. Dieser Aufbau schafft die notwendige Basis für eine erfolgreiche Implantation.
Moderne Techniken zur Vorbereitung auf Zahnimplantate
Die Mund-Kiefer-Chirurgie hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Neben der Nervlateralisation und dem Knochenaufbau stehen weitere Techniken zur Verfügung, um auch bei besonderen anatomischen Gegebenheiten Implantate sicher zu setzen:
- 3D-Planung: Durch digitale Volumentomographie (DVT) kann der Kiefer dreidimensional dargestellt werden. Dies ermöglicht eine präzise Planung des Eingriffs und erhöht die Sicherheit.
- Minimalinvasive Verfahren: Schonende Operationstechniken reduzieren das Risiko von Komplikationen und verkürzen die Heilungszeit.
- PRGF-Technik: Die Verwendung von plättchenreichem Plasma fördert die Wundheilung und verbessert die Integration des Implantats.
Die Kombination dieser modernen Techniken ermöglicht es, auch in komplexen Fällen erfolgreiche Implantationen durchzuführen. Die individuelle Planung und Durchführung durch erfahrene Fachärzte, wie die der Mund-Kiefer-Chirurgie Griebenow, gewährleistet dabei optimale Ergebnisse für die Patienten.
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