Kinderzahnchirurgie: Häufige Eingriffe und was Eltern wissen sollten
Wann ist ein chirurgischer Eingriff bei Kindern notwendig?
Die Gesundheit der Zähne spielt eine wichtige Rolle für die gesamte Entwicklung eines Kindes. Während viele Zahnprobleme mit regulären Behandlungen durch den Kinderzahnarzt gelöst werden können, sind in einigen Fällen chirurgische Eingriffe notwendig. Dazu gehören unter anderem veränderte Zahnstellungen, nicht durchbrechende Zähne oder angeborene Kieferfehlbildungen. Frühzeitige Untersuchungen helfen, mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Besonders in der Wachstumsphase können gezielte Eingriffe dazu beitragen, spätere Komplikationen zu vermeiden und die natürliche Zahn- und Kieferentwicklung zu fördern. Ein rechtzeitiges Eingreifen kann oft aufwendigere Behandlungen im Erwachsenenalter verhindern. Eine häufige Ursache für chirurgische Behandlungen sind verlagerte Zähne, die nicht auf natürliche Weise durch das Zahnfleisch wachsen. Dies kann durch Platzmangel im Kiefer oder genetische Faktoren bedingt sein. Ebenso können überzählige Zähne oder nicht ausfallende Milchzähne eine Zahn-OP erforderlich machen, um eine gesunde Zahnentwicklung sicherzustellen.
- Behandlung bei Kieferfehlbildungen nur in seltenen Fällen erforderlich
- Fehlbildungen können Kauen, Sprechen oder Atmen beeinträchtigen
- Einfluss auf Selbstwahrnehmung und Wohlbefinden des Kindes möglich
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit von Zahnärzten, Kieferorthopäden und Chirurgen
- Ziel: bestmögliche Versorgung der betroffenen Kinder
Typische Eingriffe in der Kinderzahnchirurgie
Zu den häufigsten kinderzahnchirurgischen Maßnahmen gehört die Freilegung verlagerter Zähne. Dabei wird das Zahnfleisch minimalinvasiv geöffnet, um dem Zahn den natürlichen Durchbruch zu erleichtern. Ist ein Milchzahn hartnäckig und blockiert den bleibenden Zahn, kann eine Zahnentfernung notwendig werden. Dieser Eingriff wird unter lokaler Betäubung oder, bei ängstlichen Kindern, auch unter Sedierung durchgeführt, um Stress zu minimieren.
Ein weiteres häufiges Verfahren ist die Lippen- oder Zungenbändchenkorrektur, die nötig sein kann, wenn diese Bändchen zu kurz sind und die Sprachentwicklung oder Zahnstellung beeinträchtigen. Auch die Behandlung von Kieferzysten gehört zur Kinderzahnchirurgie. Diese gutartigen Hohlräume können das Wachstum der Zähne stören und sollten frühzeitig entfernt werden. Je nach Art des Eingriffs erfolgen die Behandlungen ambulant oder unter Vollnarkose, wenn es der Gesundheitszustand oder das Alter des Kindes erfordert
Wie Eltern ihr Kind unterstützen können
Eine kinderfreundliche Vorbereitung auf den Eingriff kann Ängste mindern und die Behandlung erleichtern. Eltern sollten ihrem Kind auf verständliche Weise erklären, dass die Zahnärzte helfen möchten, die Zähne gesund wachsen zu lassen. Positives Zureden und eine entspannte Haltung der Eltern tragen maßgeblich dazu bei, dass das Kind sich sicher fühlt.
Nach einem chirurgischen Eingriff ist es wichtig, die Anweisungen des Arztes genau zu befolgen. Schonende Kost, kühle Umschläge und eine gute Mundhygiene unterstützen die Heilung. Schmerzmittel sollten nur nach ärztlicher Empfehlung gegeben werden. Falls Schwellungen oder anhaltende Schmerzen auftreten, sollte zeitnah eine Kontrolluntersuchung erfolgen. Mit der richtigen Betreuung und Geduld können Eltern sicherstellen, dass ihr Kind den Eingriff gut übersteht und langfristig gesunde Zähne behält